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Besuch bei Gabriela und Xeran


VonGaby Oswald- Geschrieben am03 July 2008

Es ist Donnerstag und bewölkt, vom Tal kommen die Nebelschwaden hoch. Ich bin früh aufgestanden, da heute Gabriela und Xeran zu Besuch kommen wollen. 5.15 Uhr weckt mich mein Handy. Um 6 Uhr mache ich mich auf zum Oberstaffel. Die Schafe sind im hinteren Teil wieder unterhalb des Zauns. Also raffe ich mich auf und stehe bald wieder einmal in meinem Lieblingshang. Ich muss endlich diese «Mont Blanc» haben, denn mit meinen jetzigen Wanderschuhen macht es keinen Spass.

 

Nazca hört und sieht die Schafe. Sie läuft langsam los - und ich lasse sie laufen. Die Schafe sind bestimmt mehr als dreihundert Meter weg. Etwa fünfzig Meter vor den Schafen schaut Nazca zurück. Ich nehme den Feldstecher, damit ich besser sehe, was sie macht. Sie läuft weiter und drückt die Schafe hoch. Ein Schaf oder Nazca macht Blödsinn. Ich kann das auf die Distanz nicht beurteilen. Hund und Schaf kommen den Hang herunter. Ich rufe Nazca zu mir und das Schaf geht in einem weiten Bogen zurück zur Herde. Der Rest geht schön eins nach dem anderen den Berg hinauf. Das ist ein wunderschönes Bild: Eine Kette von Schafen. Leider ist der Fotoapparat in der Hütte. Wobei: Die Schafe würde man auf dem Foto auch mit dem Teleobjektiv kaum erkennen - ich schaue ja durch den Feldstecher.

 

Die lieben Ziegen sind seit gestern wieder auf Sittlisalper-Seite. Gleich hinter dem Blauhorn sehe ich eine Peson. Ess muss Toni sein, der die Ziegen holt. Der ist auch früh aufgestanden, denn es ist erst 7.30 Uhr!

Ich beobachte Toni wie er die Schafe holt. Er ruft: «Komm, Gitz, Gitz, Gitz!» Schon laufen die Ziegen meckernd zu Toni hoch. Bald verschwindet die Truppe hinter dem Grätli.

 

Ich mache mich auf den nach Hauseweg. Da klingelt das Telefon. Gabriela fragt, wie das Wetter bei mir oben sei. Der Nebel steigt - also verabreden wir uns in Altdorf beim Aldi.

Ich nutze den Ausflug und kaufe mir bei Imholz endlich Wanderschuhe, auf die man «Mont Blanc» montieren kann. Pascal, der Verkäufer ist, super nett - die Beratung stimmt. Oben haben sie eine Art Theke und wir trinken ein Rivella. Da kommt Edith des Weges. Ich wusste gar nicht das sie hier arbeitet. Edith ist die Frau von Hanspeter: Das bedeutet: Tiefkühltruhe respektive Brot und Fleisch. Wir tauschen ein paar Worte aus, dann gehe ich zur Kasse und bezahle meinen Super-Wanderschuh.

 

Hoppla! Bereits zehn vor! Ich habe um elf Uhr mit Gabriela abgemacht. Also schnell zum Urner Tor, Schuhe zum Schuhmacher und weiter.

 

Gabriela wartet schon. Gemeinsam fahren wir an die Reuss. Dort machen wir einen tollen Spaziergang und die Hunde können toben und spielen. Nazca ist allerdings in der Hütte geblieben und hat frei.

Nach dem Spaziergang zeigt mir Gabriela ihr Zuhause. Hier ein herzliches Dankeschön an Gabriela. Es war ein toller Tag und es hat gut getan mal wieder zu tratschen! Ich freue mich, wenn du mich bei besserem Wetter auf der Sittlisalp besuchst!

 

Zu Hause erwartet mich eine kleine Katastrophe. Die Handwerker haben in meiner Küche Bretter zersägt. Alles ist voller kleiner Späne und Staub. Ich bin sauer und beginne zu putzen. Da ich keine Schränke habe, ist alles in der Küche staubig inklusive des Geschirrs. Ich habe meinem Ärger Luft gemacht und den Verantwortlichen angerufen. Danach ging es mir aber noch schlechter, da sich dieser richtig aufgeregt hat und einfach aufgelegt hat.

 

Ich versuche es zu vergessen, was aber nicht so einfach ist. Deshalb mache ich etwas dummes. Das Wetter sieht nach Gewitter aus und ich fahre dennoch hoch zur Oberstaffel. Auf dem Weg nach oben höre ich von einer DRS 3 Hörerin, dads in Luzern ein kräftiges Gewitter tobt. Ich denke nichts dabei und fahre weiter hoch. Oben angekommen ist es windig, richtig kleine Sturmböen. Ich schaue nach den Schafen und entschliesse mich dann beim ersten Donnergrollen, nicht loszulaufen, sondern abzuwarten. In den letzten Tagen zog das Gewitter immer vorbei. Heute aber nicht, es geht voll ab. Nazca verkriecht sich zwischen Rückbank und Vordersitz. Es wird kalt, ich mach den Motor an, heize und höre ganz laut DRS 3. Dabei beobachte ich die Blitze und die Frontscheibe auf der der Regen niederprasselt. Die Natur ist schon etas gewaltiges! Ich bin froh sitze ich im Auto. Das Gewitter zieht weiter und scheinbar auch mein Ärger: Ich ärgere mich nun nicht mehr über das Telefongespräch von vorhin. Vor lauter Nebel sieht man nichts mehr und ich fahre wieder hinunter zur Hütte. Unten angekommen sehe ich, dass es ins Schlafzimmer hineingeregnet hat. Selber Schuld! Marie hat schliesslich gesagt, ich soll die Balken (Fensterläden) dicht machen, wenn es quer regnet. Ich war aber halt nicht vor Ort ... ich esse noch eine Kleinigkeit und lege mich hin. So einen verpfuschten Abend sollte man schnellst möglich beenden! Also gehe ich schlafen.