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Ocean allein auf der Alp
Sina, Nazca, Ocean und ich machen uns nun definitiv auf den Weg zu unserem neuen zu Hause. Das Wetter ist wunderbar und ich freue mich auf ein paar ruhige Stunden auf der Alp.
Schon beim Hinfahren höre ich eine Bohrmaschine. Der Eingang zur Hütte ist mit Werkzeugkisten und einem Generator versperrt. Walti, der Schreiner, ist fleissig am arbeiten. Ich komme nur mit Müh und Not in die Hütte hinein.
Aber auch in der Hütte liegen Holzlatten, gemütlich ist es nicht. Mein Badezimmer sieht ganz kahl aus und das WC ist auch weg. Ich hoffe Walti und alle, die mithelfen, arbeiten ganz schnell, damit ich bald wieder eine Toilette habe. Jetzt muss ich bei jedem Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Ferienwohnung hinüber. Am Tag geht das. Aber in der Nacht ist es kühl und es besteht grosse Gefahr in eine Alpentorte zu treten, wenn man im Halbschlaf über die hügelige Wiese wandelt. So bevorzuge ich in der Nacht die Freiluft-Toilette im Mondschein hinter der Hütte - aber bitte nicht weiter erzählen.
Zum Glück bricht Walti bald auf und räumt alles ordentlich weg. Um 18.45 Uhr habe ich mit Felix abgemacht. Wir werden heute die Schafe vom Sulztal annehmen. Sina, Nazca und Ocean lasse ich in der Hütte. Für Ocean habe ich extra die Hundebox mitgenommen. Walti meint, das sei doch hier nicht nötig, da könne gar nichts passieren. Gut so! Ocean also nicht in die Box - dafür allen noch ein Schweinsohr.
Los geht’s, ab ins Tal. Ich bin gespannt auf die Besitzer der Schafe. Unten treffe ich mich mit Reto und gemeinsam geht es zu Felix. Bei Felix lass ich Subi stehen und wir fahren mit Felix zum Treffpunkt bei der Eggenbergli-Bahn.
Beim Treffpunkt angekommen kommen die Schafbesitzer einer nach dem anderen und überreichen mir und Felix die Begleitdokumente mit der Tierliste und dem Badeschein. Bis auf zwei Scheine haben wir alle zusammen. Jener von Toni fehlt noch. Klaus ruft ihn an und gibt mir das Handy. Toni hat ein Ferienhaus im Sulztal und meint, ich solle ihn doch beim Kontrollgang der Schafe im Sulztal besuchen. Er werde mir dann die Dokumente dort überreichen. Ich lasse mich auf den Deal ein, da Felix mir am Sonntag sowieso das Sulztal zeigen wird.
Es ist bereits nach 20 Uhr. Mami wollte eigentlich spätestens um 20 Uhr vor Ort sein. Vielleicht hat sie ja angerufen? Aber wo ist nur mein Handy? Ooohhh nein! Das liegt im Subi. Zum Glück hat Reto Mamis Nummer auf dem Handy gespeichert. Ich rufe an und frage wo sie bleibt. Sie ist bereits in Unterschächen. Mami fährt wieder zurück und kommt uns abholen. Gemeinsam fahren wir zu Subi und von da zur Talstation. Dort wird umgeladen und wir fahren zu dritt mit Subi auf die Alp. Wir wollen gemeinsam ein Fondue kochen und den ersten Abend in der Hütte feiern.
Ich schliesse die Türe auf und Mami will die Hunde begrüssen. Aber was ist denn hier passiert? Drei WC-Rollen und unzählige WC-Papierfetzen liegen in der Hütte verteilt. Die Handtücher und Abwaschlappen, die Marie so liebevoll bereit gelegt hat, liegen zwischen den Papierfetzten. Mein Lavendel-Duft für die Toilette sieht auch sehr zerkaut aus. Aber das schlimmste sind die gelben Schaumstoffstücke. Ich schau mir sofort das Sofa an - es sieht heil aus. Sinas Stofftier-Affe ist auch noch in Ordnung. Woher kommen bloss die Schaumstoffstücke? Alle zusammen betrachten wir nochmals das Sofa. Alles in Ordnung. Also beginnen wir aufzuräumen. Es ist gar nicht so einfach ohne Staubsauger die in Fetzen zerbissen Teile vom Teppich wegzukriegen. Dann finde ich etwas Dunkelgrünes. Jetzt wird alles klar. Marie hat neben den Handtüchern drei Küchen-Schwämme bereit gelegt. Daher also kommen die Schaumstoffstücke! Ocean, Ocean! Aber ich bin doch sehr erleichtert, dass es nur Schwämme waren und nicht das Mobiliar der Hütte. Fazit der Hirtin: Ocean schläft ab sofort wieder in der Box!