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Alles Käse - so oder so!
Holzbottiche, langbärtige Sennen mit Pfeife im Mund und dunkle, tiefe Räume: So mag sich der Unterländer eine Alpkäserei vorstellen. Deshalb mögen einige Besucher enttäuscht sein, wenn sie die chromstahl-glitzernde High-Tech-Chäsi auf der Sittlisalp sehen. Auf der Suche nach der Käserei, die den Klischee-Vorstellungen eher entspricht, bin ich auf einer Tour vom Klausen Richtung Wäspen auf die Käserei Oberalp gestossen, perfekterweise gerade zum Zeitpunkt, als der Käse aus dem Kessel gehoben wurde.
Käser Toni von der Sittlisalp-Käserei macht täglich Käse aus rund 3000 Litern Milch - entsprechend schwer ist der Käse und benötigt zur Weiterverarbeitung einen Kran. Der Oberalp-Käser verarbeitet wesentlich weniger Milch und kann deshalb selber «Kran» spielen.
Auch bei der Weiterverarbeitung kommt auf der Sittlisalper-Käserei eine Maschine zum Einsatz: Eine druckluftbetriebene Presse. Bei der Oberalp-Käserei müssen Plastikbehälter mit runden Gewichten ausreichen.
Der grösste Gegensatz zwischen den Käsereien der Sittlisalp und der Oberalp liegt in der Energieversorgung: Links die ausgeklügelte Steuer-Elektronik des eigenen Wasserkraftwerks, das Strom für die Sittlisalp-Käserei und die Höfe der Sennen liefert, rechts der Dampfkessel, der den Kupferbottich der Oberalp-Käserei auf die notwendige Betriebstemperatur bringt.
Trotz grosser Gegensätze haben die beiden Käsereien Gemeinsamkeiten: Ihre herrliche Lage, ihre gute Erreichbarkeit mit einer Seilbahn - und die Liebe zum guten Produkt, die beide Käser-Familien und ihre Mitarbeiter in sich tragen.