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Zehn vermisste Schafe! Ist der Wolf hier?

VonGaby Oswald- Geschrieben am13 August 2008

Gestern Abend hat mich ein aufgebrachter Schafbesitzer angerufen. Am Montagmorgen seien elf Schafe in Panik nach Hause gelaufen. Bis zu seinem Stall. Die Tiere wirkten verängstigt und seien sehr anhänglich gewesen. Erschreckend sei, dass eine Aue mit nur einem Lamm beim Stall angekommen sei- dabei habe sie eigentlich Drillinge. Die anderen zwei Lämmer fehlten. Er erklärte mir, dass seine Schafe in den letzten Jahren immer in einer Gruppe zusammen blieben. Es müsse etwas schreckliches passiert sein. Er vermute, dass die restlichen zehn Schafe tot seien.
Ein Hund oder der Wolf müsse die Schafe dermassen erschreckt haben, dass sie sich voneinander trennten.

Ich versuche ihn zu beruhigen und verspreche ihm, dass ich die Schafe suchen  und so schnell wie möglich über meine dabei gewonnenen Erkenntisse informieren werde

Heute war ich also auf den Stöcken und hoffte, dort die zehn vermissten Schafe zu finden. In Panik laufen Schafe an die unmöglichsten Orte - und wenn sie sich beruhigt haben, sind sie schwer zu finden. Heute hat es Nebel und die Sicht ist schlecht. Trotz intensiver Suche und der Hilfe des DRS 1 Reporters Flurin finden wir die vermissten Schafe nicht. Das Gebiet ist eben riesengross - und die Schafe können überall sein.

Am Abend habe ich den Schafbesitzer angerufen um ihm mitzuteilen, dass ich auf den Stöcken Schafe gesehen habe - aber leider nicht seine. Der Schafbesitzer ist noch immer sehr aufgeregt. Er habe allen erzählt, dass er seine Schafe vermisse. Ein Bekannter von ihm sei im Frühling auf dem Butzenboden gewesen und habe riesige Pfotenabdrücke gesehen. Diese Abdrücke könnten nur von einem Wolf sein!

Einmal mehr versuche ich ihn zu beruhigen. Er solle nicht das schlimmste annehmen. Wir sollten positiv denken! Ich bin sicher, dass wir die Schafe finden werden.

Ich mache ihm den Vorschlag, dass ich am nächsten Tag mit der Bahn von Schattdorf auf die Haldi komme und das Gebiet um den Bälmeten absuchen werde. Wir verabreden uns für 8 Uhr bei der Bergstation Haldi. Von dort wird er mich mit dem Auto bis ins Oberfeld bringen.

Ich hoffe nicht, dass er recht behält. Ein Wolf in diesem Gebiet bedeutete nichts gutes für die Schafe. Und für mich auch nicht …

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